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2015-06-21-Mittag

Mit der Änderung meiner Arbeitsgrundlage, ändert sich auch erstmal der Zugriff auf meine eigenen Gedanken und das bringt mich zu einem Problem, für das ich noch keine gute Lösung weiß:

Wie archiviere ich alte Daten?

Ich habe jetzt da drüben ein Wiki, dass ich noch als Glossar umbauen will und was gleichzeitig einen Großteil meiner Textproduktion des letzten Jahrs enthält. All das ist natürlich erhaltenswert. Und deswegen lösche ich es auch nicht einfach aus dem Wiki. Damit ist das Wiki aber etwas mit alten Sachen verstopft, die ja dort nun nicht mehr hingehören. Im Prinzip wäre das kein Problem, wäre mein Wiki-Editor nicht nvALT und würde ich also in nvALT nicht ständig alle alten Notizen sehen.

Source: C:\fakepath\Screen Shot 2015-06-21 at 12.23.36.png
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Hinzu kommt, dass ich mich fragen muss, was nvALT eigentlich für ein Programm, für ein Ort, sein soll, was es enthalten soll, zukünftig. Bisher, d.h. bis ich es als Wiki-Client und das Wiki als zentralen Ort meiner Textproduktion betrachtete, war klar, dass nvALT der Ausgangspunkt von allem war. Jetzt stellt sich die Situation anders dar. Ich habe ein Journal (dieses hier nämlich), ein Glossar (die neue Form des Wikis) und dann noch zwei Blogs (Literatur und ein ANT-Sammelblog). Da alle diese Orte aus unterschiedlichen Gründen befüllt werden, ist eine gemeinsame Ausgangsbasis so wie bisher nicht nötig und auch nicht hilfreich, zumal die kanonische Version, anders als bisher beim Wiki, immer die des jeweiligen Netzortes sein wird.

Dazu muss ich vielleicht noch ausführen, wie es bisher funktionierte: nvALT ist eine einfache aber nichtsdestoweniger großartige Notizen-App. Man lässt diese auf einen bestimmten Ordner zeigen, sagen wir “Notizen” und alle diese Notizen sind durch eine Suche (siehe oben im Screenshot) auffindbar. Da es sich um einfache Textdateien handelt, lassen diese sich auch gut mit der Versionsverwaltung verwalten. Der nächste Schritt ist jetzt diesen Notizenordner mit Bitbucket zu synchronisieren und anschließend sich per ssh auf den Server einzuloggen auf dem ikiwiki läuft. Dann lädt man die Changes aus Bitbucket auf den Server schmeißt ikiwiki an und anschließend hat man eine sauber generierte neue Version des Wikis.

Diese wunderschöne Workflow ist so jetzt nicht mehr möglich, aber auch nicht mehr nötig. Das Wiki existiert weiterhin und wird also auch weiterhin auf diese Weise befüllt werden.

In den ersten zwei Tagen jedenfalls hat sich herauskristallisiert, dass ich die meisten dieser Journaleinträge in iA Writer Pro verfasse und sie dann, wenn sie mehr oder weniger fertig sind, ins Browserfenster rüberkopiere. Da aber auch literarisches, jedenfalls solches, was handhabbar ist (größere Projekte handhabe ich inzwischen ganz anders) auch in iA Writer beginne, löst iA Writer als Schreibmaschine nvALT ab. Der entscheidende Unterschied ist, dass sich in iA Writer nicht die kanonischen Versionen, sondern “nur” die letzten unveröffentlichten Versionen all meiner Blogbeiträge befinden. Und das ist auch okay so, denn habe ich iA Writer ja auch fürs iPhone und fürs iPad und damit kann ich also auf allen meinen Geräten auf die letzten nichtöffentlichen Versionen meiner Blogposts zugreifen. Da alle anderen Versionen ohnehin öffentlich sind, sind diese eh verfügbar (auch wenn das wieder etwas aufwändiger ist, aber andererseits verbessere ich häufig ohnehin nur Typos oder allzu sperrige Formulierungen).

Der Notizenordner, so wie er jetzt existiert hat hauptsächlich noch den Nachteil, dass all die alten Dateien, die ja nur aus Archivzwecken vorgehalten werden müssen noch in diesem Ordner existieren. Zum Problem hab ich bei ikiwiki auch eine Frage hinterlassen. Wir werden sehen.

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