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2015-06-30-Nachmittag

Was mir fehlt ist die Zeit für gründliche empirische Arbeit. Ich entschuldige das mit dem anstehenden Auslandsjahr in Aarhus. Die Wahrheit ist aber, dass ich seit letzten Mittwoch so gut wie nichts gelesen habe und mich das sehr unglücklich macht. Es fühlt sich an, als verlöre ich Zeit. Aber vor allem fehlt mir die Konzentration am Abend. Kein Grund nicht spekulative Gedanken weiterzudenken:

  • Wenn man irgendwas nicht braucht um etwas gut zu beschreiben, dann braucht man es nicht - Ockhams Rasiermesser
  • Aber: laut den Existenzweisen, kann man gern mehr als ein Tool besitzen: “Shouldn’t even the most hardheaded rational- ists rejoice that there are several types of instruments, as long as each one is well honed?” (Bruno Latour, An inquiry into modes of existence: an anthropology of the moderns, Cambridge, Massachusetts (Harvard University Press) 2013, S. 19)
  • Deshalb: Frage ob “Tendeziöses” von Akteuren nötig? Vielleicht nicht. Erhöht es die Beschreibungsqualität? Ja. Also: Warum nicht?!

P.S.: Wie gesagt: Etwas knappe Energie gerade für lange Gedanken und zu schlechtes Gewissen, weil ich zu wenig nachlese (etwa bei Freud/den Analytikern, bezüglich des Anarchismus, in Latours Existenzweisen (bin im 7. von 16 Kapiteln). Außerdem müsste man wegen des Animismus mal schauen, mit dem man diesen Gedanken formulieren könnte.

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