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Monday, August 24, 2015

2015-08-24-Nacht

Es regnet ziemlich hier. Habe mehr oder weniger das ganze Wochenende damit verbracht Shadowrun Hong Kong zu spielen, dass im Stile einiger meiner Lieblingsspiele - Baldur’s Gate, Icewind Dale und Fallout 1+2, etc. - daherkommt und vielleicht in meinem Lieblingsrollenspieluniversum spielt.[^1] Zwei Sachen sind bei dem Spiel besonders herausragend:

  1. Die Schreibe
  2. Die Musik

Im Prinzip funktioniert das Dialogsystem bei Shadowrun Hong Kong nicht so viel anders, als Baldur’s Gate. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied, der das Lesen der nicht gerade wenigen Texte sehr viel besser macht. Und das sind die in eckige Klammern gesetzten atmosphärischen Beschreibungen der unmittelbaren Umgebung bzw. der Gesten und Mimiken, der_des jeweiligen Gesprächspartner_in. Wäre das hier eine Review, würde ich ausführlich ins Detail gehen, so will ich dazu nur sagen, dass neben diesem formellen Kniff sowohl die Charaktere interessant, wie auch das Worldbuilding - was im Hinblick auf die überaus faszinierende, wenn auch für Outsider verwirrende Hintergrundgeschichte des Shadowrun-Universums keine leichte Aufgabe ist - sehr gut umgesetzt wurde. Man hat das Gefühl über den Text in diese abgefuckte Hongkonger (Unter)Welt schauen zu können und bekommt über die Lebensgeschichte derjenigen, denen man auf den Straßen dieser Stadt begegnet eine Menge über die sechste Welt mit.

Die Musik tut ihr übrigens dazu bei. Sie ist sehr atmosphärisch, gewaltig, dem urbanen Dschungel in seiner einen selbst scheinbar kleiner machenden Eigenschaft und lässt mich glauben, dass Musik und Text nicht nur im Sinne von Songs zusammengehen muss. Musik und Hypertext funktionieren ebenso.

Die Grafik und das eigentliche Spielsystem (Items, Kämpfe, Charakterentwicklung, etc.) sind nicht soooo herausragend, erfüllen aber ihren Zweck voll und ganz. Diese spezielle Variante des isometrischen Rollenspiels ist inzwischen so “tried and true”, dass man auf Grundlage dessen tolle Geschichten erzählen kann. Und da diese spezielle Kombination aus Spielelementen verlässlich gut funktioniert, ist es heute, 18 Jahre nach Fallout 1 und 17 Jahre nach Baldur’s Gate[^2], auch Indie-Entwickler_innen wie Harebrained Schemes möglich, solche Spiele zu entwickeln.


Habe Selbstredend, meinen Journal-Podcast, reaktiviert. Läuft auf wordpress.com und Hosting ist derzeit noch Archive.org, weil ich einfach kein Geld habe für eigenes Hosting von Dateien in Podcastgrößenordnung habe. Die erste Folge ist eine ganz schön umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Besuch meiner ersten Veranstaltung hier an der Uni Aarhus geworden: Selbstredend #001


[^1]: Ich hab sogar - obwohl ich leider für so etwas nicht der Typ zu sein scheine - selbst im letzten Jahr für zwei Sessions bei einer Pen&Paper-Gruppe über Roll20 mitgespielt.

[^2]: Davor gab es natürlich auch Spiele dieses Typs. Aber es ist denke ich fair ab da von einem Paradigma zu sprechen.

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